Am WJT in Lissabon
Unter den 1,5 Millionen Jugendlichen, die vom 01. bis 06. August 2023 am Weltjugendtag (WJT) in Lissabon teilnahmen, waren auch wir dabei. Die Mariapoli Foco war in Portugal dabei mit 43 jungen Pilgern aus den Gen-Schulen, und den Schulen der Fokolare und Fokolarinnen.
Es war das grosse Fest der katholischen Jugend. "Es war sehr ermutigend, die vielen Menschen zu sehen, die gekommen sind, um eine junge Kirche der Hoffnung zu erleben", sagt Michael Jurkovič aus der Slowakei. Dasselbe bestätigt Nico Olivo aus Ecuador: "Ich würde sagen, dass ich zum ersten Mal wirklich und tief den universellen Charakter der Kirche verstanden habe.”
Der WJT ist viel mehr als die Vielfalt seiner Programme: Katechese, kulturelle Ausstellungen, Konzerte, Theater und natürlich unzählige Momente des Gebets. Er ist ein Ort der Begegnung mit jungen Menschen und mit den Menschen des Gastlandes. Eine echte Pilgerreise mit oft kilometerlangen Fussmärschen unter sengender Sonne.
Ein Ereignis, das jeder nach seinem eigenen Rhythmus erlebt, wie es Maria João Pinto aus Portugal zum Ausdruck bringt: "Zu einem bestimmten Zeitpunkt dachte ich, dass die richtige Art, diesen Weltjugendtag zu erleben, darin besteht, so viel wie möglich an den Programmen teilzunehmen, die mir interessant erschienen. Die körperliche Müdigkeit, die ich gleich zu Beginn verspürte, machte mir klar, dass ich ihn anders erleben musste. Es war nicht wichtig, durch die Stadt zu gehen und hier und dort dabei zu sein. Und so habe ich in mich hineingeschaut, um zu verstehen, wie ich diese Pilgerreise leben kann. Ich begann, meine Grenzen zu respektieren und zu wissen, was ich tun kann und was nicht. Ich schaute mich um und versuchte, das Beste aus dem zu machen, was ich zu jeder Zeit mit den Menschen um mich herum tat. Und so wurden die einfachsten und, ich würde sagen, ‘banalen’ Momente zu den wichtigsten dieses WJT: das Gespräch mit einem Mädchen aus der Schönstatt-Bewegung. Die Teilnahme an einer Messe in einer der vielen Kirchen in Lissabon zusammen mit anderen Pilgern. Während der Vigil zusammen mit anderen Freunden näher am Altar zu sitzen und eine starke Gegenwart Gottes zu spüren. Und auch, so viel wie möglich als Fremdenführein in meiner Hauptstadt helfen zu können".
Viele Portugiesen boten den Pilgern, die aus der ganzen Welt angereist waren, ihre Hilfe an. Mehrmals wies uns jemand auf das richtige Verkehrsmittel hin, um an unser Ziel zu gelangen. So wie dieser Herr, der uns nach 23 Uhr an der Bushaltestelle den Weg zurück zu unserer Unterkunft erklärte. Wir fragten ihn, was dieses Ereignis in seiner Stadt für ihn bedeutete: "Portugal ist in den Augen der Welt nicht zentral. Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages Lissabon voller junger Menschen sehen würde", in anbetracht der Tatsache, dass Portugal seit Jahren eine niedrige Geburtenrate hat.
An unserem ersten Morgen führte eine Frau unsere kleine Gruppe auf eine Reise, die zwei Busse und eine Metro umfasste. Sie war auf dem Weg zur Arbeit. Und wir in die “”Stadt der Freude”.
Die "Stadt der Freude" ist der Ort am WJT, an dem verschiedene Orden, Kongregationen, neue Gemeinschaften und Laienbewegungen ihren Bereich hatten, um ihr Charisma zu teilen. An dem der Fokolar-Bewegung konnten auch wir unsere Zeit und unsere Erfahrung mit dem Charisma der Einheit einbringen.
Der Satz auf Spanisch bedeutet "Das ist die Jugend des Papstes". Er wurde von Tausenden von Pilgern lauthals gerufen und war eine Konstante während der Tage des WJT, besonders wenn Papst Franziskus anwesend war. Es gab vier zentrale Momente mit dem Papst: die Begrüssungszeremonie und der Kreuzweg auf der "Colina do Encontro"; die Vigil und die hl. Messe auf dem "Campo da Graça".
Hier sind einige Zeugnisse von den Jugendlichen der Mariapoli Foco:
"Ich war bewegt, als ich auf dem Kreuzweg die Zeugnisse hörte und dieses Schauspiel junger Menschen sah, die die Menschen zum Beten bringen. Ich dachte an die leidende Welt von heute und spürte, dass es Hoffnung gibt", sagt Wislaine Pierre aus Haiti.
Rodrigue Gourbergnine aus Burkina Faso kommentiert: "Für mich waren zwei Momente des WJT entscheidend: der Kreuzweg und die Vigil. Beim ersten war ich von jeder Station, den Lesungen und den persönlichen Erfahrungen beeindruckt. Der zweite war eine einzigartige Erfahrung: Die Botschaft des Papstes an uns Jugendliche an diesem Ort liess mich über die ganze Jugend nachdenken, über ihre Schönheit, ihre Dynamik, ihren Willen, Gott zu folgen, ihren Durst nach dem Göttlichen. Es war wunderschön, ich erlebte Ruhe, Freiheit, die Freude, Gott zu folgen, die innere Stimme, die mich immer führt".
"Als ich 14 Jahre alt war, fand der erste Weltjugendtag mit Papst Franziskus statt", erzählt Martín Ramos und betont: "Als Argentinier - der unter anderem Fan der gleichen Mannschaft wie der Papst ist - war es sehr wichtig, einen Papst so nah zu sehen, aus einer so nahen Kultur, in einer Sprache, die ich so gut verstehe. Ich hatte das Gefühl, dass die Kirche für mich viel leichter zu erreichen war. So hatte ich immer den Wunsch, ihn aus der Nähe zu sehen, ihm zu danken. Das ist mir nicht gelungen, obwohl ich ihm ein paar Mal ‘Mate’ angeboten hatte, aber ich konnte ihn aus der Nähe sehen und ihm von Herzen danken".
Und Carine Kayitesi aus Burundi: "Die Vigil mit dem Papst war der Höhepunkt, wo sich die Macht Christi zeigte, verborgen in einer kleinen Schar, wo alle ohne Befehl oder Verpflichtung in der Stille knieten, um anzubeten, zu danken, zu vergeben, zu bitten, zuzuhören... Das ist es, was Er uns aus dem Mund des Papstes sagt: Habt keine Angst, seid mutig”.
Der WJT endete offiziell mit der Messe am Sonntag, den 6. August. Wislaine Pierre sagt: "Ich trage die drei Worte von Papst Franziskus mit mir: 'leuchten, hören und keine Angst haben’. Ich möchte mich wie Maria sofort in den Dienst der anderen stellen", so das Motto des WJT.
Zwei weitere Veranstaltungen erwarteten die Fokolare der Schulen der Mariapoli Foco. Eine kleine Gruppe fuhr in die Stadt Leiria zum Post-WJT-Treffen "RiseUp4", das von der Fokolar-Bewegung vom 7. bis 9. August organisiert wurde, die anderen pilgerten zum Heiligtum von Fatima.
In Leiria blieben etwa 360 Jugendliche und junge Erwachsene aus der ganzen Welt drei Tage lang, um einige Themen im Geist des Weltjugendtags zu vertiefen. "Ich war in der Gruppe der Jugendlichen und war beeindruckt von der Tiefe der Gemeinschaft zwischen uns, zu wissen, dass 15-16-Jährige in diesen Tagen die Gegenwart Gottes erfahren haben und dass sie als Christen ohne Angst in dieser Welt leben wollen", sagt Laurelis Blanco aus Venezuela. "Der Moment der Anbetung war für mich sehr heilig, man konnte die Gegenwart Jesu unter allen spüren. Das hat mir bestätigt, dass nichts klein ist, wenn es mit Liebe getan wird, dass die Früchte dessen, was wir geben, bereits auf der Erde zu sehen sind”.
"Es war Leben und Geben", fährt Rodrigue Gourbergnine fort, der mit der Jugendgruppe an dem Programm teilgenommen hat. "Ich spürte den Wunsch, in die Welt hinauszugehen, mich Herausforderungen zu stellen und das zu weiter zu geben, was am tiefsten in mir ist, um ein Licht für andere sein zu können."
"Als ich der Familie in unserer WhatsApp-Gruppe geschrieben hatte: 'Hört zu, ich fahre morgen nach Fatima', waren alle glücklich, denn keiner von uns war jemals in Fatima gewesen, obwohl wir die ganze Geschichte kannten. Aber es war eine Freude, dass wenigstens einer von uns diesen Ort besuchen konnte", erzählt Chidi Andrew aus Nigeria. "Es war wie eine Rückkehr in meine Kindheit, und ich konnte diese Geschichte nicht nur hören oder mir vorstellen, sondern diese Orte auch anfassen und diese Erfahrung selbst machen.”
Für Carine Kayitesi bedeutete in Fatima zu sein, "mit einem Herzen voller Freude und Dankbarkeit für ihr Meisterwerk, für ihre Unterstützung, für ihre Mutterschaft gegenüber allen zu Maria zu gehen und ihr zu sagen, dass sie, als sie eilig aufstand, um ihrer Cousine Elisabeth zu begegnen, von der Liebe getrieben war, die in ihrem Schoss durch ihr "Ja" verkörpert wurde. Mit ihrer Hilfe versprechen wir ihr, dass jedes Mal, wenn wir aufstehen, wir auf unseren Bruder zugehen um ihn zu lieben".
Lucas Oliveira
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