Das “Centre des Focolari” in Montet ist eine der weltweit 25 Siedlungen der Fokolar-Bewegung.
Wer lebt hier?
Knapp hundert Leute (von 18 bis 90 Jahren) aus 35 Nationen. Die Hälfte sind junge Menschen, die für ein Jahr hier leben, die andere Hälfte sind Erwachsene, die eine gewisse Kontinuität garantieren. Hier kreuzen sich die Wege von Menschen aus allen Kontinenten, aus verschiedenen Kulturen und Religionen, von Christen verschiedener Denominationen, von Menschen ohne religiösen Bezug.
Welches Gesetz bewegt diese kleine Stadt?
Sich in allen Lebensbereichen von der Liebe leiten lassen, wie sie das Evangelium beschreibt, von der “goldenen Regel”, die in den Heiligen Schriften der Weltreligionen beschrieben ist: “Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!” (Mt 7,12). Ein Übungsfeld, wo man lernt als echte Schwestern und Brüder zu leben, unabhängig von Altersunterschied, von verschiedenen Charaktereigenschaften, Kulturen oder Religionen, mit dem Wunsch, eine Gesellschaft zu skizzieren, die auf der universellen Geschwisterlichkeit gründet.
Was ist eine Siedlung?
“In Einsiedeln sah ich von einer Anhöhe aus die Basilika und die Abtei und mir wurde klar, dass in der Bewegung eine Stadt entstehen sollte, die nicht aus einer Abtei und Hotels bestand, sondern aus Häusern, Arbeitsplätzen und Schulen - wie eine normale Stadt”, schrieb Chiara Lubich im März 1967 in ihr Tagebuch. Erinnerungen an den Sommer 1962 in der Schweiz, als sie die erste Intuition für die “Siedlungen” hatte, welche zu den bekanntesten Realisierungen der Fokolar-Bewegung gehören.
Männer und Frauen, die einen modernen Ort beseelen, der aus Geschäften, Kunstateliers, Kleinbetrieben, Schulen, Kirchen, Begegnungsräumen und Freizeitanlagen besteht. Ein weltoffenes Zentrum, in dem Unterschiede bezüglich Herkunft, Religion, Kultur und Alter nicht eingeebnet, sondern als Mittel zur Begegnung mit jeder und jedem Nächsten wertgeschätzt werden.
Besondere Merkmale der Siedlung in Montet?
Internationalität, Zusammenleben verschiedener Generationen, Ausbildung: Diese drei Merkmale kennzeichnen die Siedlung, die es seit 1981 im Dreiseengebiet gibt.
“Ich glaube, ein besonderes Merkmal in Montet, gerade weil so viele junge Menschen aus aller Welt hier leben, liegt in der Tatsache, dass die Siedlung in einem pluralistischen Land ist. Religiöser und konfessioneller Pluralismus: Dies ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance für die Siedlung, deren Zeugnis die Freude sein soll, die aus der gegenseitigen Liebe erwächst, aus dem Tag für Tag in Gemeinschaft gelebten Evangelium. Ein Zeugnis, das, wenn nötig, auch mit Worten gegeben wird, zusammen mit Christen aller Denominationen und mit Menschen, die sich nicht am christlichen Glauben orientieren, aber das Gute für die Menschen wollen und Bande der Geschwisterlichkeit und des Friedens knüpfen wollen. Gemeinsam können sie zeigen, wie dies möglich ist, und es sichtbar machen an einem Punkt, der dann viele anziehen kann.”
(Emmaus Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung – Botschaft zum 35. Jubiläum der Siedlung – März 2017)